Mit Abendstudium, Wochenendstudium oder Teilzeitstudium Ingenieur werden: Berufsbegleitende Präsenz-Studienmodelle
Eine beliebte Form der beruflichen Weiterbildung ist das Fernstudium. Jedoch gibt es für Berufstätige noch weitere Studienformen, die die Verbindung von Job und Studium ermöglichen. Diese setzen auf feste Präsenzzeiten.
Inhaltsverzeichnis
Welche berufsbegleitenden Präsenz-Studienmodelle gibt es?
Die bekanntesten Modelle sind das Abendstudium und Wochenendstudium, aber auch das Teilzeitstudium oder Blockstudium sind Optionen, ein Studium in den Berufsalltag einzubauen. Bestimmend sind in jedem Fall feste Studienzeiten.
Abendstudium
Mit Sicherheit die am weitesten verbreitete und beliebteste Studienform: Beim Abendstudium findet an ein oder zwei Abenden in der Woche der Unterricht statt. Übliche Seminarzeiten sind 17.30 – 21.30 Uhr oder 18.00 – 22.00 Uhr. Zusätzlich finden an einzelnen Wochenenden Lehrveranstaltungen statt.
Wochenendstudium
Wie der Name schon vermuten lässt, findet der Unterricht am Wochenende statt, in der Regel ab freitagnachmittags bis sonntagnachmittags. Dann heißt es drei Tage am Stück in Seminaren und Vorlesungen durchpowern.
Blockstudium
Bei einem Blockstudium finden ein oder zweimal pro Semester längere Unterrichtsblöcke am Stück statt, die von langen Selbstlernphasen gefolgt sind. Du besuchst beispielsweise für ein oder zwei Wochen Seminare und lernst anschließend für mehrere Wochen in Eigenregie. Es handelt sich hierbei quasi um eine Verbindung von Fern-/Online- und Präsenzstudium, die unter dem Begriff „Blended Learning“ bekannt ist.
Teilzeitstudium
Bei einem Teilzeitstudium besucht man an zwei bis drei Tagen unter der Woche die Lehrveranstaltungen der Hochschulen, an den anderen Tagen geht man weiterhin arbeiten. Dieses Studienmodell verlangt natürlich eine Reduzierung der Arbeitszeit und eine enge Absprache mit dem Arbeitgeber, da das Studium eben nicht in der sonst üblichen freien Zeit (nach Feierabend oder am Wochenende) stattfindet.
Viele Unis und FHs bieten bei ihren ingenieurwissenschaftlichen Studiengängen an, diese in Teilzeit statt in Vollzeit zu absolvieren. Es lohnt sich also auch nach Vollzeit-Studiengängen Ausschau zu halten, insofern eine Teilzeitstelle neben dem Studium möglich ist.
Hochschulen, die ein ingenieurwissenschaftliches Präsenzstudium anbieten
Präsenzstudiengänge für Berufstätige werden von Unis, Fachhochschulen, privaten Hochschulen und Akademien für akademische Erwachsenenbildung in ganz Deutschland angeboten.
Passende Hochschulen
Bachelor
Master
Welche Ingenieurwissenschaften können berufsbegleitend mit Präsenzzeiten studiert werden?
Die Auswahl ist groß und vielfältig. Dominierend sind zwar die klassischen Fächer wie Elektrotechnik, Maschinenbau, Mechatronik und Wirtschaftsingenieurwesen, es gibt aber auch reichlich Auswahl im Bereich Bauingenieurwesen, Chemie, Informationstechnik, Produktionstechnik oder Wirtschaftsinformatik. Dazu kommen einzelne spezielle Angebote wie Technomathematik, Vermessungstechnik, Systems Engineering, IT-Sicherheit, Logistik und weitere.
Wie speziell dein Weiterbildungswunsch auch ist – es gibt in der Regel Angebote aus allen erdenklichen Fachbereichen. Wer nichts Passendes in Wohnortnähe findet, hat alternativ die Möglichkeit, sich bei den Fernstudiengängen umzuschauen. Das Fernstudienmodell ist zwar ein gänzlich anderes, der Abschluss am Ende ist jedoch der gleiche.
Voraussetzungen, Dauer und Kosten
Voraussetzungen
Berufsbegleitende Studiengänge haben die gleichen Zulassungsbedingungen wie jeder andere Studiengang auch:
Bachelor
Sofort bewerben kann sich jeder mit Abitur (Allgemeine Hochschulreife) oder Fachabitur (Fachhochschulreife). Ein bestimmter Notenschnitt (oder NC) muss dabei nicht erfüllt sein.
Teilweise muss eine parallele Berufstätigkeit (Vollzeit oder Teilzeit) zwingend nachgewiesen werden, das heißt, ohne Anstellung bekommst du keinen Studienplatz.
Zulassung ohne Abitur
Wer keinen höheren Schulabschluss hat, kann dies mit Berufserfahrung ausgleichen und dennoch zum Studium zugelassen werden. Eine abgeschlossene Ausbildung mit zwei Jahren Berufserfahrung, ein Meistertitel oder eine absolvierte Aufstiegsfortbildung (z.B. zum Staatlich geprüften Betriebswirt oder Techniker) berechtigen zur Zulassung. Da es aber nach Bundesland und Hochschule eigene Regelungen gibt, erkundige dich im Zweifel am besten bei der jeweiligen Studienberatung, ob deine Qualifikation ausreichend ist.
Master
Für die Zulassung zum Master brauchst du ein abgeschlossenes Bachelor- oder Diplomstudium. 180 ECTS sind meistens ausreichend. Das Studium sollte fachlich mit dem angestrebten Master verwandt sein.
Dauer
Eine übliche von den Hochschulen vorgegebene Regelstudienzeit für einen Ingenieur-Bachelor, der berufsbegleitend durchgeführt wird, sind acht Semester. Man studiert also nur geringfügig länger als bei einem Vollzeitstudium. Für einen Master musst du vier bis fünf Semester einplanen.
Kosten
Die Gesamtkosten für ein Abendstudium, Wochenendstudium oder eine ähnliche Studienform betragen rund 10.000 – 20.000 Euro. Diese stolze Summe setzt sich aus monatlichen Studiengebühren, Prüfungsgebühren und ggf. Einschreibungsgebühren zusammen. Die hohen Kosten sollten dich jedoch nicht abschrecken – als Ingenieur verdienst du überdurchschnittlich gut und hast gute Chancen, schnell einen neuen Job zu finden oder in deinem bestehenden aufzusteigen. Außerdem verdienst du ja weiterhin dein Gehalt und solltest keine großen Schwierigkeiten haben, deine Weiterbildung zu finanzieren.
Hochschule | Studiengang | Gesamtkosten |
---|---|---|
FOM | Bachelor Elektrotechnik | 14.652 Euro |
Bachelor Wirtschaftsingenieurwesen | 13.100 Euro | |
Weiterbildungsakademie der Hochschule Aalen | Bachelor Maschinenbau | 21.800 Euro |
Bachelor Maschinenbau | 21.800 Euro | |
Master Applied Computational Mechanics | 20.000 Euro |
Du siehst – die Unterschiede können gravierend sein. Und das hat nichts damit zu tun, ob eine Hochschule privat oder staatlich getragen wird. Das liegt daran, dass auch an öffentlichen Hochschulen berufsbegleitende Studiengänge privatwirtschaftlich organisiert sind.
Tipp:
Wenn dir die Finanzierung Kopfzerbrechen bereitet und du nur wenig Geld zur Verfügung hast: Du kannst natürlich auch ein "normales" Vollzeitstudium in Teilzeit an einer staatlichen Uni oder FH studieren. So sparst du die Studiengebühren und musst nur einmal pro Semester einen Studienbeitrag von 150 - 250 Euro bezahlen. Aber: Diese Studienform ist nur realistisch umzusetzen, wenn du bei der Arbeit kürzer trittst, da du tagsüber an einigen Tagen in der Woche am Unterricht teilnehmen musst.
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