Das Ingenieur Gehalt – Ein Überblick über das Einkommen von Berufseinsteigern und Berufserfahrenen
Was verdienen Ingenieure? Wie hoch ist ihr Stundenlohn und welche Unterschiede gibt es zwischen Bayern, NRW, Sachsen und Co.? Wir haben uns die Gehaltsstruktur von Ingenieuren mal genauer angesehen. Vom Einstiegsgehalt bis zum Einkommen des Professionals.
Inhaltsverzeichnis
Ingenieure verdienen richtig gut. Das ist nicht nur allgemeine Meinung, sondern kann auch stichfest mit Gehaltszahlen belegt werden. Laut Stepstone Gehaltsreport 2018 zählen die Ingenieurwissenschaften zu den Top 5 Studienfächern, wenn es um die Gehaltshöhe geht. Fast 67.000 Euro brutto jährlich verdienen Ingenieurwissenschaften-Absolventen im Schnitt. Und das ist eine ganze Menge. Das zeigt auch die Auswertung des sozio-oekonomischen Panels des Verbandes Deutscher Ingenieure (VDI), in dem das durchschnittliche Bruttojahresgehalt eines Ingenieurs (inklusive Urlaubsgeld, Weihnachtsgeld und weiterer Leistungen) rund 25 Prozent höher ausfällt als der Referenzwert anderer erwerbstätiger Akademiker.
Was verdient ein Ingenieur?
Ein Ingenieur verdient monatlich 5.580 Euro brutto (Stepstone Gehaltsreport 2018). Aber Ingenieur ist natürlich nicht gleich Ingenieur, man kann nicht alle Techniker über einen Kamm scheren. Damit du dir ein Bild vom Gehalt im Ingenieurwesen machen kannst, wollen wir uns mal die verschiedenen Faktoren, die das Gehalt bestimmen, näher ansehen.
Faktor Berufsgruppe
Am oberen Ende der Gehaltsskala liegen meist Informatiker, Wirtschaftsingenieure und Elektrotechniker, am wenigsten Gehalt springt durchschnittlich für Bauingenieure heraus.
Faktor Region
Macht es noch einen Unterschied, ob man in West- oder Ostdeutschland arbeitet? Ja. Fakt ist: Die Gehälter im Westen sind bis zu 20 Prozent höher als im Osten. Dafür sind hier allerdings ebenso die Lebenshaltungskosten teurer.
Schaut man sich die Durchschnittsgehälter nach Bundesländern an, führt Rheinland-Pfalz die Gehaltsstatistik mit 70.483 Euro, dicht gefolgt von NRW mit 70.413 Euro.
Bundesland | ∅ Ingenieurgehalt |
---|---|
Rheinland-Pfalz | 70.483 Euro |
NRW | 70.413 Euro |
Bayern | 69.830 Euro |
Baden-Württemberg | 69.379 Euro |
Hessen | 68.755 Euro |
Bremen | 67.357 Euro |
Schleswig-Holstein | 67.304 Euro |
Hamburg | 66.154 Euro |
Niedersachsen | 64.522 Euro |
Berlin | 61.045 Euro |
Mecklenburg-Vorpommern | 58.235 Euro |
Thüringen | 55.024 Euro |
Brandenburg | 52.872 Euro |
Sachsen | 51.858 Euro |
Sachsen-Anhalt | 48.103 Euro |
Quelle: Stepstone Gehaltsreport 2018
Faktor Unternehmen
Unternehmensgröße
Große Unternehmen zahlen im Durchschnitt ein besseres Gehalt als kleine Firmen. Wer also bei einem Konzern anfängt, darf mit mehr Gehalt rechnen als in einem frisch aufgebauten Start-Up. Der Grund ist ganz klar: Große Unternehmen sind lange am Markt etabliert, finanziell erfolgreich, brauchen spezialisierte Fachkräfte und können mehr zahlen.
Tarifvertrag
Zudem kann sich das Arbeiten in einem Betrieb, der an die Tarife zum Beispiel der IG Metall gebunden ist, positiv auf dem Lohnzettel auswirken. Wie die folgende Erhebung vom Lohnspiegel vom Wirtschafts- und Sozialwissenschaftlichen Institut (WSI) der Heinz-Böckler-Stiftung zeigt, verdienen Ingenieure mit Tarifvertrag oft deutlich mehr – zwischen 16 - 25 Prozent sogar.
Quelle: igmetall.de
Faktor Branche
Ingenieure werden in jeder Branche gebraucht und in allen lässt sich gut Geld verdienen. Unterschiede in der Bezahlung gibt es dennoch. So zählen die Chemie- und Pharmaindustrie und die IT zu den Branchen mit den höchsten Gehältern, während im Maschinenbau, in der Elektrotechnik und der Telekommunikation das Gehalt im Schnitt niedriger ist.
Faktor Qualifikation
Abschluss
Bei dem Begriff "Ingenieur/in" handelt es sich um eine geschützte Berufsbezeichnung. Um berechtigt zu sein, diesen zu führen, bedarf es eines grundständigen Studiums.
Natürlich spiegelt sich auch der Grad der Verantwortung im Gehalt wieder. Wer eine besonders wichtige Arbeit übernimmt oder Mitarbeiter führt, wird auch mehr Geld verdienen. Für Führungspositionen kann ein Masterabschluss somit hilfreich sein.
Berufserfahrung
Ein elementarer Faktor ist ebenfalls die Berufserfahrung. Das Gehalt eines Bauingenieurs mit zehn Jahren Berufserfahrung wird im Schnitt höher ausfallen als das Gehalt eines Bauingenieurs mit einem Jahr Berufserfahrung. Wie hoch ein Einstiegsgehalt ausfallen kann und womit Professionals am Ende rauskommen, erfährst du gleich.
Abschließend kann man sicherlich sagen, dass Ingenieure, egal welches Fachbereichs, zu den besser bezahlten Arbeitnehmern in Deutschland gehören. Im Vergleich mit anderen Branchen sind hier überdurchschnittliche Einkommen zu erzielen. Allerdings sollte man auch die Arbeitsbelastung nicht unterschätzen. Drei Viertel der Ingenieure arbeiten laut eigenen Angaben mehr als 40 Stunden pro Woche, ein knappes Drittel sogar mehr als 46 Stunden.
Einstiegsgehälter von Ingenieuren
Eine Gehaltsumfrage unter 2.306 Berufseinsteigern des VDI hat ergeben, dass diese jährlich zwischen gut 45.000 - 48.000 Euro verdienen. Dabei ist auch deutlich geworden, dass die Bildungseinrichtung, an der das Studium absolviert wurde, also ob Uni oder FH, kaum einen Unterschied macht:
Quelle: Gehaltstest, www.ingenieur.de, VDI Verlag 2017
Viel entscheidender ist die Branche. Auch bei den Berufseinsteigern liegen jene in Chemie- und Pharmaindustrie vorne, aber auch in der Elektrotechnik, im Maschinenbau und der Energieversorgung können sich die Einstiegsgehälter sehen lassen:
Quelle: Gehaltstest, www.ingenieur.de, VDI Verlag 2017
Wie man sieht, liegt der Unterschied zwischen den Verdienstmöglichkeiten bei verschiedenen Fachrichtungen durchaus bei 20 Prozent. Man sollte allerdings nicht nur aufgrund dieser Zahlen jetzt von seinem Wunsch-Studiengang Bauingenieurwesen auf beispielsweise Maschinenbau umschwenken. Denn nur wer seinen Job auch liebt, wird ein Leben lang Spaß an der Arbeit haben. Da bringt es ansonsten auch nichts, ein paar Euro mehr zu verdienen.
Gehalt für berufserfahrene Ingenieure
Und wie sieht es mit der Entwicklung des Ingenieur Gehalts aus, wenn man älter wird? Laut der Süddeutschen Zeitung gibt es die größten Gehaltssteigerungen zwischen 25 und 40 Jahren. Unter 30 Lebensjahren (also in den Jahren des Berufseinstiegs) liegt der Großteil der Gehälter zwischen 36.000 und 48.000 Euro. Aber schon in den Jahren zwischen 36 und 40 verdienen 50 Prozent der Ingenieure mehr als 60.000 Euro. 25 Prozent der von der SZ erhobenen Gehälter lagen sogar über 73.800 Euro. Die meisten Ingenieure, die die 50 überschritten haben, verdienen zwischen 52.900 und 86.000 Euro. Faktoren für die Höhe des Einkommens sind hierbei unter anderem die Personalverantwortung für viele Mitarbeiter, die Verantwortung für ein großes Budget und auch die Größe des Unternehmens.
Hier kommen also die einzelnen Faktoren, die das Gehalt bestimmen, deutlich zum Tragen: Wo wird gearbeitet, in welcher Position und wie viele Jahre Berufserfahrung werden mitgebracht?
Eine gute Übersicht über die Gehaltssteigerung im Laufe des Berufslebens liefert wieder der Gehaltsreport 2018 von Stepstone. Hier lassen sich sowohl Branchen- als auch Jahre an Berufserfahrung sehr gut ablesen.
Ingnieursgehälter nach Branchen
Branche | Berufserfahrung | Berufserfahrung | Berufserfahrung | Berufserfahrung |
---|---|---|---|---|
Luft- und Raumfahrttechnik | 48.166 Euro | 57.748 Euro | 74.491 Euro | 96.460 Euro |
Fahrzeugtechnik | 54.189 Euro | 61.383 Euro | 71.712 Euro | 89.988 Euro |
Chemietechnik, Kunststofftechnik | 51.204 Euro | 63.242 Euro | 76.751 Euro | 86.045 Euro |
Medizintechnik | 47.828 Euro | 58.978 Euro | 62.284 Euro | 84.106 Euro |
Entwicklung | 49.406 Euro | 60.087 Euro | 71.879 Euro | 78.573 Euro |
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Des Weiteren haben wir Gehaltsdaten für verschiedenste Ingenieurberufe gesammelt: