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Life Science Engineering Studium

Begeisterst du dich für Bio- und Ingenieurswissenschaften? Möchtest du Prozesse in lebenden Zellen untersuchen und neue Produkte und Verfahren für die Pharma-, Kosmetik- oder Lebensmittelindustrie entwickeln? Mit dem Life Science Engineering Studium entscheidest du dich für ein zukunftsträchtiges Fach. Mehr Infos zum Studiengang und passende Hochschulen findest du in diesem Artikel.

Life Science Engineering – Das Fach in Kürze

Wie funktionieren lebende Zellen und welche Prozesse finden in ihnen statt ? Welche Grundlagen sind zur Erhaltung der Gesundheit nötig? Wie können Zivilisationskrankheiten künftig besser kontrolliert werden? Antworten auf diese und weitere Fragen wirst du im Life Science Engineering Studium bekommen. Der Studiengang vereint Inhalte aus Biowissenschaften und Ingenieurwissenschaften, was in dieser Form ein absolutes Alleinstellungsmerkmal ist. Im Fokus des Studiums steht der Schutz der Gesundheit und des Wohlergehens des Menschen. Um menschliche Gesundheit langfristig zu schützen, will das Life Science Engineering Produktionsprozesse für Produkte entwickeln und technisch umsetzen, von denen sowohl die Menschen als auch die Umwelt gleichermaßen profitieren. Bei diesen Produkten kann es sich um neue Medikamente, Pflegemittel oder gar Lebensmittel handeln. Aber auch die Erschaffung neuer Technologien für die Medizin- oder Umwelttechnik ist denkbar.

Damit du verstehst, worum es im Life Science Engineering Studium geht, solltest du dich erstmal mit dem vertraut machen, worauf der Studiengang basiert – den Lebenswissenschaften (engl. Life Sciences):

Life Sciences

Der Begriff ‚Lebenswissenschaften‘ bezeichnet ein naturwissenschaftliches, interdisziplinäres Forschungsfeld. Im Mittelpunkt steht die Frage, wie Kenntnisse aus Chemie, Biologie, Medizin und anderen verwandten Disziplinen wie Lebensmitteltechnologie, Umweltmanagement oder Ernährungswissenschaft anwendungsbezogen miteinander verbunden werden können. Konkret beschäftigt sich Life Science mit Prozessen und Strukturen von Lebewesen bzw. mit Prozessen und Strukturen, an denen Lebewesen beteiligt sind. Anders als in der Grundlagenforschung werden die so gewonnenen Erkenntnisse oft marktwirtschaftlich genutzt. Der deutsche Begriff ‚Biowissenschaften‘ kann sich im Gegensatz hierzu auch auf Grundlagenforschung beziehen.

Die wichtigsten Infos zum Life Science Engineering Studium

Life Science Engineering Studium - Auf einen Blick

Regelstudienzeit

  • Bachelor: 6 Semester
  • Master: 4-5 Semester

Gut zu wissen

Der Studiengang vereint biowissenschaftliche und ingenieurwissenschaftliche Inhalte miteinander.

Numerus Clausus (NC)

Keine Zulassungsbeschränkungen (Stand 10/2021)

Das Richtige für ...

… alle, die gerne wissenschaftlich experimentieren und viel im Labor arbeiten wollen.

Studieninhalte – Was lerne ich im Life Science Engineering Studium?

Das Life Science Engineering Studium beinhaltet eine Grundlagen- bzw. Orientierungsphase mit einem stärkeren Fokus auf naturwissenschaftliche Inhalte, an die später eine vertiefende Phase anknüpft, die eher durch technische Inhalte geprägt ist. So wirst du im Bachelorstudium z. B. in Mathematik, Biologie, Physik und Chemie geschult. In der Regel stehen ab dem dritten bzw. vierten Semester spezifischere Gebiete wie Verfahrenstechnik und Instrumentelle Analytik auf dem Lehrplan, die dich darauf vorbereiten, die zuvor vermittelten naturwissenschaftlichen Inhalte in technischem Kontext anzuwenden. Außerdem absolvierst du im späteren Verlauf des Studiums ein Fachpraktikum, das dir die nötige praktische Erfahrung über die Arbeit in der biotechnologischen Industrie oder in Forschungslaboren vermittelt. Ein Life Science Engineering Master baut auf den im Bachelor vermittelten Inhalten auf und fokussiert sich auf angewandte, naturwissenschaftliche und unternehmensbezogene Kompetenzen.

Folgende naturwissenschaftliche Themen können im Life Science Engineering Studium auf dich zukommen:

  • Mathematik
  • Allgemeine und anorganische Chemie
  • Physikalische Chemie
  • Biochemie
  • Mikrobiologie
  • Bioanalytik
    untersucht biologische Makromoleküle wie Proteine, DNA, RNA, Lipide und Kohlenhydrate mit Hilfe von chemisch-biologischen Analyseverfahren
  • Experimentalphysik
    durch planmäßige, wissenschaftlich durchgeführte Experimente wird versucht, Aussagen über physikalische Vorgänge zu erhalten
  • Bioinformatik
  • Biosimulation
    computerbasierte Simulationen von biologischen Systemen
  • Bioprozesstechnik
    biotechnische Produktion von Feinchemikalien, Grundstoffen und Pharmazeutika mit Hilfe von Enzymen und pflanzlichen oder tierischen Zellen
  • Technisches Zeichnen

Folgende technische Inhalte könnten später auf dich zukommen:

  • Biotechnologie
  • Mechanische Verfahrenstechnik
    Umwandlung chemischer Stoffe durch mechanische Mittel
  • Molekularbiologie/Gentechnik
  • Mess- und Regelungstechnik
    Messen von verschiedenen Größen, um Informationen über ein Mess-Objekt zu erhalten & die gezielte Beeinflussung von physikalischen, chemischen oder anderen technischen Systemen
  • Thermische Verfahrenstechnik
    thermische Trenn- und Reinigungsprozesse wie Destillation, Extraktion oder Rektifikation
  • Thermodynamik und Wärmeübertragung
    Umwandlung von Wärme in mechanische Arbeit & Transport von Energie als Wärme
  • Aufarbeitungstechnik
    Aufarbeitungsschritte wie Zellabtrennung, Zellaufschluss und Vor- und Feinreinigung von Bioprodukten für biotechnologische Prozesse
  • Zellkulturtechnik
    Kultivierung von tierischen und menschlichen Gewebezellen in einem Nährmedium außerhalb des Organismus
  • Fermentationstechnik
    Abläufe, mit denen man Mikroorganismen, tierische und pflanzliche Zellen kultivieren kann
  • Instrumentelle Analytik
    Nachweis von chemischen Verbindungen mit Hilfe von speziellen Instrumenten
  • Konstruktionslehre

Außerdem können noch spezielle unternehmensbezogene Inhalte auf dich warten:

  • Projektmanagement
  • Qualitätsmanagement
  • Regulatory Affairs
    kümmert sich innerhalb von Unternehmen um die Zulassung neuer Produkte
  • Business Intelligence
    bedeutet Geschäftsanalytik, also die Sammlung, Auswertung und Darstellung geschäftsbezogener Daten

Passende Hochschulen

Möchtest du wissen, an welchen Hochschulen ein Life Science Engineering Studium möglich ist? Mit Hilfe unserer Hochschuldatenbank wollen wir dir einen Überblick über das Studienangebot geben, das derzeit zugegebenermaßen recht überschaubar ist:

Voraussetzungen – Was brauche ich für ein Life Science Engineering Studium?

Wenn du dich dazu entschieden hast, ein Life Science Engineering Studium aufzunehmen, solltest du einige formale Voraussetzungen erfüllen: Für den Bachelor benötigst du entweder die Allgemeine Hochschulreife (Abitur), die Fachhochschulreife (Fachabitur), die fachgebundene Hochschulreife oder eine äquivalente Studienberechtigung (Meister/innenbrief, Ausbildung + mehrjährige Berufserfahrung, Aufstiegsfortbildung oder Begabtenprüfung). Um das Fach im Master beginnen zu können, solltest du ein erstes abgeschlossenes Hochschulstudium (Bachelor oder vergleichbar) mit einer natur- oder ingenieurwissenschaftlichen Ausrichtung vorweisen können.

Weil das Angebot und die Nachfrage nach Studienplätzen im Life Science Engineering insgesamt noch sehr überschaubar sind, gibt es keinen Numerus Clausus (NC) für den Studiengang (Stand 01/2024). Du kannst also auch mit einem durchschnittlichen Abitur davon ausgehen, dass du einen Studienplatz ergattern wirst.

Persönliche Voraussetzungen

  • Interesse an Mathematik, Physik, Biologie und Chemie
  • Interesse an ingenieurwissenschaftlichen Inhalten
  • Vorliebe für Teamarbeit
  • Gute Selbstorganisation
  • Spaß am wissenschaftlichen Experimentieren

Diese persönlichen Voraussetzungen sind für das Life Science Engineering Studium nicht verpflichtend, können dir aber darüber Aufschluss geben, wie gut du für den Studiengang geeignet bist. Wenn dich z. B. mathematische und technische Inhalte langweilen oder nerven, solltest du dich eher nach einem anderen Studienfach umschauen.

Karriere- und Gehaltsaussichten

Karriere

Mit einem abgeschlossenen Life Science Engineering Studium hast du auf dem Arbeitsmarkt hervorragende Chancen durchzustarten. Das zukunftsweisende Fach bietet dir die Möglichkeit in zahlreichen Branchen Fuß zu fassen. Ingenieur/innen aus dem Bereich Life Science Engineering arbeiten zum größten Teil in verschiedenen Bereichen der Industrie und in Laboren. Vor allem letzteres ist nach deinem Studium ein sehr üblicher Arbeitsort.

Die folgende Liste soll dir einen Überblick über mögliche Arbeitsplätze bieten:

  • Biotechnologie
  • Pharmazie
  • Agrochemie
  • Papier- und Zellstoffindustrie
  • Textilindustrie
  • Entsorgungsbetriebe/Wasseraufbereitung
  • Kosmetikindustrie
  • Überwachungs- und Genehmigungsbehörden
  • Verbände und Organisationen
  • Öffentliche oder private Forschungsinstitute

In diesen Bereichen können Absolvent/innen des Life Science Engineering Studiums forschen und entwickeln, technische Anlagen planen und Produktionsketten leiten, im Vertrieb oder der Qualitätssicherung sowie der Überwachung tätig sein. Üblicherweise wirst du nach dem erfolgreichen Abschluss des Studiums auch nicht als „Lebenswissenschaftler/in“ in einem Betrieb angestellt. Deine Anstellung richtet sich in der Regel nach dem Aufgabengebiet, in dem du tätig sein wirst. Deshalb kann es sich bei den Berufsbezeichnungen, nach der in Stellenanzeigen gesucht wird, unter Umständen um Naturwissenschaftler/innen, Pharmazeut/innen oder Ingenieur/innen handeln.

Gehalt

Du möchtest wissen, wie viel du nach einem Life Science Engineering Studium verdienen kannst? Auch, wenn wir wissen, dass es dich wahrscheinlich brennend interessiert, können wir diese Frage leider nicht mit völliger Gewissheit beantworten. Dein späteres Gehalt ist nämlich von einigen unterschiedlichen Faktoren abhängig, wie der Größe des Unternehmens, deiner persönlichen Qualifikation, deiner Berufserfahrung, dem Standort des Arbeitsplatzes, deinem Verantwortungsbereich und der Branche, in der du tätig bist. Wenn du in einem tarifgebundenen Job arbeitest, wirst du bereits im Vorfeld wissen, wie hoch dein Einkommen ausfallen wird.

Grundsätzlich kannst du davon ausgehen, dass du im Bereich der Lebenswissenschaft ein – im Vergleich zu anderen Berufsbereichen – hohes Einkommen erhältst. Dieses hohe Gehalt lässt sich durch die anspruchsvolle wissenschaftliche Ausbildung und die zukunftsweisende Thematik erklären, mit der du dich täglich beschäftigst. Laut verschiedener Quellen liegt das durchschnittliche Gehalt nach einem Life Science Engineering Studium zwischen 4.900 und 6.300 Euro brutto pro Monat. Bei einer tarifgebundenen Beschäftigung kannst du beispielsweise als Wissenschaftliche/r Mitarbeiter/in zwischen 4.000 und 7.000 Euro brutto pro Monat verdienen. Als Professor kann dein Gehalt sogar zwischen 5.200 und 8.000 Euro brutto monatlich liegen. Generell gilt hierbei: Je mehr Verantwortung du trägst, umso höher fällt auch dein Gehalt aus. Außerdem wirst du beispielsweise in Hamburg, Hessen oder Baden-Württemberg ein hohes Gehalt erwarten können, während es in Sachsen-Anhalt, Thüringen oder Mecklenburg-Vorpommern geringer ausfallen wird.

17 Hochschulen, die ein Life Science Engineering Studium anbieten

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