Master Ingenieur: Alles zum Master of Engineering & Master of Science
Nach dem Bachelor noch einen draufsetzen und den Master machen? Eine gute Idee. Wir schauen uns hier mal an, was für einen Master spricht, welche Optionen du hast und was du sonst noch zum Ingenieur-Master wissen solltest.
Inhaltsverzeichnis
Lohnt sich ein Master?
Ganz klar: Ja! Natürlich hast du auch mit einem Bachelor einen hochwertigen und berufsqualifizierenden Abschluss in der Tasche und bist bereit für die Arbeitswelt. Die Chancen auf richtig gute Positionen erhöhst du aber mit einem Master.
Viele spezifische Studiengänge
Der Grund ist einfach: Masterstudiengänge sind oft weitaus spezieller gestaltet und bilden dich als Fachkraft für Nischen aus. Hier gibt es die verrücktesten Studiengänge. So kannst du dich zum Beispiel im Bereich Energetischer-Ökologischer Stadtumbau, in Green Architecture, Lighting Design oder Distributes Computing Systems Engineering akademisch weiterbilden. Wer einen Bachelor in Energietechnik hat, könnte sich im Anschluss auf Solar Energy Engineering spezialisieren. Wer sich im Bachelor mit Fahrzeugbau beschäftigt hat, hat im Master die Möglichkeit sich für Elektromobilität und Fahrzeugelektrifizierung zu qualifizieren.
Natürlich gibt es auch „ganz normale“ Master, also Maschinenbau, Umwelttechnik, Mechatronik und so weiter – aber auch hier kannst du oft bestimmte Themen vertiefen.
So oder so: Wer länger studiert, hat in der Regel auch mehr Fachwissen. Und das ist gerade in der Technik gefragt!
Ein Master ist natürlich keine Garantie für eine steile Karriere und auch mit dem Bachelor kannst du überaus erfolgreich werden. Leichter geht es aber sicherlich mit einem Master. Ein weiterer Pluspunkt: Mit höheren Positionen gehen in der Regel auch höhere Gehälter einher. Und selbst, wenn du nicht in die freie Wirtschaft willst: Wenn du vor allem forschend tätig sein willst und deinem Namen einen hübschen Doktor-Titel anhängen möchtest, brauchst du den Master auf jeden Fall – denn nur mit Master kann man promovieren.
Master finden
In unserer Datenbank findest du über 2.200 verschiedene Masteroptionen:
215 Hochschulen, die einen ingenieurwissenschaftlichen Master anbieten
Studiendauer
Ein Master im Ingenieurwesen dauert meistens 4 Semester, also nochmal zwei Jahre. Drei Semster davon entfallen auf normale Studienzeit, im letzten Semester steht die Masterarbeit an. Viele Studienpläne sehen auch im Master ein Praktikum vor. Der Praxisteil wird aber häufig spätestens mit der Masterarbeit hoch: Viele Ingenieur-Studenten schreiben diese in Zusammenarbeit mit einem Unternehmen.
Wenn dir der Master nach drei oder mehr Jahren Bachelorstudienzeit zu lang ist, kannst du ja auch erstmal Berufserfahrung sammeln und im Anschluss zurück an die Uni gehen. Eine andere Option ist berufsbegleitend zu studieren. Viele Master werden auch als berufsbegleitendes Studium angeboten, entweder als Präsenzstudium (Abendstudium, Wochenendstudium) oder Fernstudium.
Voraussetzungen für einen Master
Absolute Grundvoraussetzung, um einen ingenieurwissenschaftlichen Master zu beginnen, ist ein Bachelorabschluss (oder gleichwertiger Abschluss) in einem überwiegend technischen Fach, das im besten Fall noch eng verwandt mit dem gewünschten Master ist. So ist es zumindest bei den konsekutiven Mastern, die dazu dienen, das im Bachelor erworbene Wissen zu vertiefen. Wer also einen Mechatronik-Bachelor hat, kann sich jederzeit für einen Mechatronik-Master bewerben. Wer einen Architektur-Bachelor hat, wird aber sicher nicht so einfach in einem Elektrotechnik-Master reinkommen, dafür aber gute Chancen im Städtebau, Bauingenieurwesen oder Nachhaltigem Bauen haben. Oft musst du eine bestimmte Anzahl an Credit Points in einem oder mehreren Bereichen nachweisen. Im Zweifel entscheidet die Hochschule, ob deine Vorbildung ausreichend ist.
Es gibt aber auch einige Master, vor allem solche, die eher kleine Nischenthemen abdecken, die nicht konsekutiv, sondern einfach weiterbildend für Ingenieure jeder Art sind. Hier ist ein Studienabschluss eines technischen Faches ausreichend.
Weitere Aufnahmebedingungen
Erste Berufserfahrung: Nicht üblich, wird aber teilweise verlangt – manche Hochschulen wollen, dass du ein Jahr oder länger in deinem Ingenieurberuf gearbeitet hast. Das ist jedoch eher selten und vor allem dann der Fall, wenn der Master berufsbegleitend angeboten wird.
Englischkenntnisse: Häufiger als im Bachelor finden manche Master auf Englisch statt. Klar, hier müssen Englischkenntnisse auf gutem Niveau vorhanden sein. Welche Bescheinigung und welches Sprachlevel akzeptiert werden, erfährst du auf den Webseiten der Studiengänge.
Was kann noch verlangt werden?
Wir haben den Zulassungsvoraussetzungen einen ganzen Artikel gewidmet. Dieser hilft dir abzuchecken, ob du wirklich alles für das Ingenieurstudium mitbringst.
Die verschiedenen Masterabschlüsse
Master of Engineering (M.Eng.)
Der Master of Engineering ist eine typische Abschlussform – hier steckt das Ingenieurwesen ja schon im Namen. Alle Studiengänge, die mit dem M.Eng. abschließen, sind stark technisch und bilden dich zum Ingenieur aus.
Master of Science (M.Sc.)
Zwar gibt es jede Menge Master of Science-Studiengänge, die kaum technisch gestaltet sind, jedoch sind darunter auch einige, die dich zum Ingenieur ausbilden. Du solltest bei der Suche nach dem passenden Master also nicht nur nach dem Master of Engineering suchen.
Übrigens: Ob M.Eng. oder M.Sc. – der eine Abschluss ist nicht besser als der andere – beide sind gleichwertig.
Promovieren nach dem Master
Im Ingenieurwesen geht es vor allem um das Finden von Lösungen für technische Herausforderungen. Entwicklung nimmt also einen großen Anteil ein. Und die wiederum ist ein klassisches Forschungsthema. Wenn du dir vorstellen kannst, an der Universität oder in einer anderen Forschungseinrichtung zu arbeiten oder dort gar eine ganze Abteilung zu leiten, dann könnte die Promotion interessant für dich sein, denn der Doktor ist eine renommierte und anerkannte akademische Auszeichnung.
Promovieren kann nur, wer einen Master hat. Dabei ist es egal, ob der Master an einer Universität oder Fachhochschule erworben wurde, auch wenn die Promotion selbst nur an Universitäten möglich ist.